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Bitcoin – Der Joker kommt langsam auf die Beine
Nach einem äußerst schwierigen bzw. sehr schwachen Start in das laufende Handelsjahr

1. Rückblick


Nach einem äußerst schwierigen bzw. sehr schwachen Start in das laufende Handelsjahr und einem Tiefststand bei 32.950 USD, konnte der Bitcoin in den letzten Wochen die Verluste zumindest teilweise wieder aufholen. Auf eine zähe und seitwärts verlaufende mehrwöchige Bodenbildungsphase zwischen ca. 37.000 USD und 44.500 USD folgte seit Mitte März eine Erholungsrally. Diese führte die Notierungen immerhin bis an die 200-Tagelinie (48.298 USD). Dieser erste Anlauf wurde jedoch klassischerweise abverkauft und Bitcoin rutschte schnell wieder um fast 4.000 USD gen Süden. Trotzdem bleiben die Bullen bislang mehr oder weniger am Drücker und scheinen aktuell um 46.000 USD ihre Kräfte zu sammeln.


Einige der großen Altcoins wie Ethereum (+43%), Solana (+84%) und Cardano (+60%) konnte sich zuletzt ebenfalls sprunghaft erholen und haben damit ihre 200-Tagelinien fast oder schon erreicht. Einer der absoluten Überflieger war jedoch unser Langzeitfavorit Zilliqa (ZIL-USD). Der Coin legte seit dem 24.Februar in der Spitze um über 590% zu. Ebenso konnte der Ape Coin (APE-USD) zunächst mit einem erfolgreichen Listing überzeugen.


2. Chartanalyse Bitcoin in US-Dollar

2.1. Wochenchart: Gemächlich aufwärts im Trendkanal


Bitcoin in USD, Wochenchart vom 5. April 2022. Quelle: Tradingview


Ähnlich wie im Mai und Juni 2021 befindet sich der Bitcoin auch aktuell in einem flachen Trendkanal. Dieses Mal zeigt der Trendkanal leicht nach oben und die Notierungen schieben sich innerhalb dieses Kanals seit dem Tief im Januar insgesamt eher gemächlich nach oben. Dabei konnte eine langfristige Aufwärtstrendlinie zurückerobert werden und das 38,2%-Retracement (46.721 USD) der Abwärtswelle (von 69.000 USD auf 32.950 USD) erreicht werden.


Die Stochastik hat ein Kaufsignal aktiv und ist noch nicht überkauft. Die Aufwärtsbewegung könnte zunächst also problemlos noch zumindest einige Wochen in Richtung von ca. 50.000 USD weitergehen. Ein nachhaltiger und fulminanter Ausbruch aus dem Trendkanal ist aber eher nicht zu erwarten. Rücksetzer bis auf ca. 44.000 USD wären in diesem Kontext eine Kaufchance.

 

Insgesamt signalisiert der Wochenchart eine Fortsetzung der Erholung. Diese dürfte aber auf der Oberseite eher limitiert sein und kaum aus dem Trendkanal hinauskommen. Rücksetzer in Richtung ca. 44.000 USD wären akzeptabel. Kurse unterhalb von 42.500 USD hingegen dürften für weitere Kursabschläge bis in den Bereich zwischen 37.000 USD und 38.000 USD sorgen.


2.2. Tageschart: Widerstand an der 200-Tagelinie 

Bitcoin in USD, Tageschart vom 5. April 2022. Quelle: Tradingview


Auf dem Tageschart hat der Bitcoin kürzlich seine 200-Tagelinie (48.297 USD) erreicht und ist dort erstmal deutlich abgeprallt. Die ist jedoch ein normaler Vorgang und die Bullen konnten den Rücksetzer in den letzten Tagen kontern. Die Chancen stehen gut für einen neuerlichen Angriff auf diesen wichtigen gleitenden Durchschnitt. Knapp darüber liefert der Aufwärtstrendkanal in den kommenden Tagen und Wochen noch Platz bis ca. 49.000 USD bis 50.000 USD. 


Angesichts der fast überkauften Stochastik ist das verbleibenden Aufwärtspotenzial aber eher begrenzt. Vermutlich wird der Bitcoin ausgehend von der runden psychologischen Marke von 50.000 USD etwas tiefer Luft holen müssen. Dabei wäre dann ein Rücklauf in Richtung von ca. 44.000 USD ideal, um sich für das Finale der laufenden Erholung zu positionieren. Diese könnte dann im Frühsommer für einen Anstieg bis ca. 55.000 USD bzw. bis an das 61,8%-Retracement (55.229 USD) sorgen


Zusammengefasst ist der Tageschart kurzfristig noch bullisch. Die Luft wird allerdings dünner. Ausgehend von ca. 50.000 USD könnte ein tiefer Rücksetzer den Tageschart dann bereinigen und nochmals für eine Kaufchance sorgen. Bislang hinterlässt die Kursbewegung der letzten zweieinhalb Monate eher den Eindruck einer Erholung innerhalb einer größeren Korrektur. 


3. Sentiment Bitcoin


Crypto Fear & Greed Index vom 4. April 2022. Quelle: Lookintobitcoin


Im Zuge der deutlichen Erholung hat sich auch der Crypto Fear & Greed Index von seinen extremen Angstzuständen verabschiedet. Über drei Monate lang war der Stimmungsgradmesser mit Werten um und unterhalb von 30 in einer Depressionsphase. Aktuell notiert der Crypto Fear & Greed Index mit 52 eher im neuralen Bereich. Es gäbe also noch genügend Platz nach oben.


Crypto Fear & Greed Index vom 3. April 2022. Quelle: Lookintobitcoin


Im größeren Bild lässt sich feststellen, dass das Sentiment immer bei Kursen unterhalb von 40.000 USD und insbesondere unterhalb von 35.000 USD deutlich zu pessimistisch eingestellt war. Eine antizyklische Kaufchance liefert das aktuelle Sentiment daher nun nicht mehr.


Für die Analysten von Sentimentrader sorgte die deutliche Stimmungsverbesserung hingegen für ein Kaufsignal. Mit einem gewichteten Stimmungsmittelmaß basierend auf dem Crypto Fear & Greed Index wurde ein positives Momentum ermitteln, weswegen man nun von einem pendelartigen Umschwung von extremer Furcht zu extremer Gier ausgeht. Darauf basierend wären wohl Bitcoin-Kurse im Bereich von 55.000 USD und höher zu erwarten, bevor die Euphorie wieder komplett um sich greift, um dann in sich zusammenzubrechen.


Insgesamt liefert unsere Sentiment-Analyse derzeit ein neutrales bis leicht positives Signal. Tatsächlich kennt der verrückte Krypto-Sektor fast nur Extremzustände. Die Annahme, dass sich der Bitcoin daher nun wieder auf dem Weg in Richtung einer Eskalation auf der Oberseite befindet, erscheint schlüssig, reicht uns aber nicht aus, um in das extrem bullisch Lager zu wechseln.


4. Saisonalität Bitcoin


Basierend auf dem saisonalen Muster der letzten ca. 11 Jahre befindet sich der Bitcoin aktuell am Beginn seiner besten saisonalen Phase des Jahres. Statistischer Weise müssten daher nun zwei sehr positive Monate mit starken Preisanstiegen folgen.


5. Bitcoin gegen Gold


Bitcoin/Gold-Ratio vom 5.April 2022. Quelle: Tradingview


Wie vor einem Monat richtig vermutet, war der Bitcoin gegen Gold zu günstig geworden. Dementsprechend zog das Bitcoin/Gold-Ratio von knapp unter 23 auf aktuell leicht über 24 an. Bei Kursen von derzeit ca. 46.500 USD für einen Bitcoin und 1.932 USD für eine Feinunze Gold muss für einen Bitcoin derzeit etwas mehr als 24 Unzen Gold bezahlen. Andersherum gesagt kostet eine Feinunze Gold aktuell ca. 0,0415 Bitcoin.


Der Blick auf den Tageschart für das Bitcoin/Gold-Ratio lässt vermuten, dass zumindest ein Anstieg bis an die 200-Tagelinie (26,44) im Gange sein dürfte. Das klassische 38,2%-Retracement konnte als Reaktion auf den vorangegangenen Abverkauf bislang aber noch nicht erreicht werden. Dementsprechend ist eine „Krypto-Euphorie“ derzeit (noch) fehl am Platz. In jedem Fall hätte das Ratio aktuell aber wohl Platz bis ca. 25,5 sowie eventuell auch bis ca. 30. Damit sollte der Bitcoin in den kommenden Wochen den Goldpreis also leicht outperformen können.


Grundsätzlich sollte man sowohl in Edelmetallen als auch in Bitcoins investiert sein. D.h. mindestens 10% und besser 25% seines Gesamtvermögens sollte man in physische Edelmetalle anlegen, während man in Kryptos und vor allem im Bitcoin zunächst wenigstens 1% bis 5% halten sollte. Wer mit den Kryptowährungen und Bitcoin genügend Erfahrung gesammelt sowie das Potenzial erkannt hat und gleichzeitig die extreme Volatilität akzeptiert, kann individuell sicherlich auch wesentlich höhere Prozentzahlen in Bitcoin allokieren. Für den normalen Anleger, der natürlich vor allem in Aktien, Immobilien und idealerweise auch in Edelmetallen investiert ist, sind maximal 5% im immer noch spekulativen und vor allem hochvolatilen Bitcoin ein erster sinnvoller Richtwert.


Zusammengefasst hat das Bitcoin/Gold-Ratio Anfang März klar zugunsten des Bitcoins gedreht. Das Mindest-Erholungsziel wurde noch nicht ganz abgearbeitet. Sollte der Bitcoin seinem günstigen saisonalen Zyklus in diesem Jahr erneut folgen, wäre auch eine deutlich stärkere Outperformance möglich. Übergeordnet konsolidiert das Ratio mittlerweile seit über einem Jahr seitwärts zwischen 16 und 37.


6. Makro-Update: Kettenreaktion an den Rohstoffmärkten heizt die Inflation weiter an


Importpreise Deutschland im Februar 2022 vom 4.April 2022. ©Holger Zschaepitz

Der Krieg in der Ukraine hat in den letzten Wochen eine Kettenreaktion an den Rohstoffmärkten ausgelöst. Die ohnehin schon angespannte Lage hat sich nochmals deutlich verschärft. Die Kriegsfolgen zerlegen ganze Lieferketten, schicken Firmen in die Mangelwirtschaft und Minister auf Bettelreisen. Gleichzeitig ziehen die Preise auf breiter Front weiter deutlich an. So sind die deutschen Importpreise im Februar, also noch vor Kriegsbeginn, bereits um 26,3% erneut deutlich angestiegen. Angesichts der gerade verkündeten massiven Preissteigerungen im Einzelhandel dürften die Inflationszahlen für den März weiter in die Höhe schnellen.


Statt aber die schwierige Situation zu entschärfen und Wege für einen Frieden auszuloten, sind in der westlichen Welt nur Kriegstreiber am Drücker, die auf Kosten der Bevölkerung ihre Machtkämpfe mit dem russischen Diktator völlig naiv eskalieren und schamlos zelebrieren. Ein fundiertes Verständnis der hochkomplexen geopolitischen und wirtschaftlichen Lage ist weit und breit leider nicht zu erkennen.


Auch fehlt offensichtlich die Einsicht, dass man erst am Anfang eines weltweiten Verteilungskampfes steht. Dabei ist die Welt in großem Stil von den russischen Rohstoffen abhängig und China hat sich in den letzten 20 Jahren zum wichtigsten Handelspartner der meisten Länder auf diesem Planeten gemausert. Gleichzeitig zählt Russland zu den Ländern mit den reichsten Rohstoffvorkommen. Neben den Energieträgern Erdöl- und Erdgas sowie Kohle verfügt Russland über so wichtige Bodenschätze wie Eisenerz, Nickel, Kupfer, Platingruppenmetalle, Gold und Diamanten. 


Außerdem sind Russland und die Ukraine wichtige Exporteure von Weizen, Gerste, Mais und Sonnenblumenöl. Bei Weizen machen die beiden Länder ein Drittel der globalen Exporte aus, beim Mais ein Sechstel. Bei Sonnenblumenöl und Mais ist die Ukraine Marktführer. Die Türkei (90%), Libanon (80%), Libyen (40%), Ägypten (30%) und Jemen (27%) sind in großem Stil von den Getreidelieferungen aus der Ukraine abhängig. Bei drastisch steigenden Lebensmittelpreisen bzw. Lieferausfällen kann es in diesen Ländern schnell zu Hungersnöten und Volksaufständen kommen. Mit Waffenlieferungen, Sanktionen, Verstaatlichungen und Gebrüll wird man diese Herausforderungen nicht meistern, sondern nur verschärfen. 


Stattdessen scheint die Russland/China- Achse immer mindestens einen Schritt voraus zu sein. Mit ihrer Ankündigung bis zum 30. Juni Gold von Kreditinstituten zu einem festen Kurs von 5.000 Rubel pro Gramm zu kaufen, ist die russische Zentralbank zum Angriff auf den Petrodollar übergegangen. Ebenso ist die Forderung nach Bezahlung der Öl- und Gaslieferungen in Rubel, Gold und Bitcoin zu verstehen. Da Russland aus dem Swift-System ausgeschlossen wurde, ist diese Forderung nachvollziehbar. Der Westen hat sich mit den Sanktionen leider selbst ins Knie geschossen, was am stark erholten Rubelkurs leicht abzulesen ist. Die Kosten für die Sanktionen werden die Bürger vor allem in Deutschland, aber auch in der ganzen EU und in den USA über brutale Preissteigerungen tragen müssen. 


Der zweitgrößte Goldproduzent Russland hingegen wird seine Geschäfte zukünftig mit China, Indien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Saudi-Arabien und weitere ca. 35 Staaten betreiben können, die allesamt gerne in Rubel, Rupien, Renminbis oder Gold und evtl. sogar in Bitcoin handeln werden. Der Krieg gegen den USD-Öl-Standard hat also begonnen.  Ein Schritt, den zwielichtige Diktatoren in der Vergangenheit immer mit ihrer Macht und ihrem Leben bezahlt haben. Doch Russland ist ein anderes Kaliber, und wir können nur hoffen, dass sich die Kriegstreiber in Ost und West endlich besinnen. Realistischer Weise müssen wir aber das Schlimmste befürchten, denn Amerika wird erbittert versuchen, den US-Petrodollar Standard zu verteidigen. Die langfristigen Erfolgschancen sind allerdings eher gering, so dass wir eine Verschärfung des militärischen Konfliktes leider für das wahrscheinlichste Szenario halten müssen.


In dieser höchstschwierigen und leider stark polarisierenden Situation erscheint die Neutralität des dezentralen Bitcoin-Netzwerks geradezu als eine Erleuchtung. Die Umgehung der geopolitischen Implikationen lassen den Bitcoin zu einer Alternative sowohl zur Russland/China-Achse als auch zum Petro-Dollar werden. Der Bitcoin ist damit praktisch ein Joker und verdient daher zu Recht seinen Platz in einem diversifizierten Portfolio.


7. Fazit: Bitcoin – Der Joker kommt langsam auf die Beine

Während die Geopolitik seit Wochen die Märkte bestimmt, kommt der Bitcoin langsam und gemächlich wieder etwas auf die Beine. Unterm Strich steht seit dem Tief am 24.Januar ein Anstieg um 46%. Trotzdem hinterlässt diese Erholungsbewegung bislang keinen sehr überzeugenden Eindruck. 


Mit der flach verlaufenden 200-Tagelinie sowie der runden Marke von 50.000 USD steht der Bitcoin kurz vor kritischen Entscheidungspunkten. Die nächsten Impulse an diesen Marken dürften eher abwärtsgerichtet sein und könnten im Bereich um 44.000 USD nochmals eine Kaufchance einläuten. Im Zuge der sehr günstigen Saisonalität wäre alternativ auch eine direkte Übertreibung in Richtung von ca. 55.000 USD bis zum Frühsommer denkbar.


Im großen Bild handelt der Bitcoin weiterhin in der großen Seitwärtsrange zwischen grob gesagt 30.000 USD und 65.000 USD. Während sich der Bitcoin fundamental mittlerweile klar in der Rolle des Jokers wiederfindet, lassen sich charttechnisch derzeit keine Indizien für einen Ausbruch aus der 15-monatigen Handelsspanne ausmachen. Erst mit einem Anstieg über 65.000 USD bis 69.000 USD kann man von der Fortsetzung des Bullenmarktes ausgehen. Bis dahin bleibt es bei der übergeordneten Konsolidierung, die mittelfristig durchaus nochmals einen Test der Marke um 30.000 USD mit sich bringen kann.


Florian Grummes

Edelmetall- und Krypto-Experte

www.midastouch-consulting.com

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