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Bitcoin – Die Luft wird dünn
Trotz der eher überkauften Lage konnten sich die Bitcoin-Notierungen in den letzten viereinhalb Wochen weiter nach oben schieben.

1. Rückblick

Trotz der eher überkauften Lage konnten sich die Bitcoin-Notierungen in den letzten viereinhalb Wochen weiter nach oben schieben. Ein neues 20-Monatshoch wurde auf Bitstamp mit 44.729 USD am 8.Dezember erreicht. Seitdem konsolidiert der Bitcoin den starken Anstieg der letzten zwei Monate. Dabei kamen die Notierungen zwischenzeitlich um gut 10% zurück. Gleichzeitig hat die Volatilität in den letzten sieben Tagen leicht zugenommen. Ein klares Top oder eine eindeutige Trendwende lassen sich bislang jedoch nicht erkennen.

Stattdessen bleibt die Euphorie über die erhoffte Zulassung der Spot-ETFs weiterhin groß. Selbsternannte Experten erwarten die Zulassung eines ersten Bitcoin Spot ETFs in den USA für den Zeitraum zwischen dem 8. und 10. Januar 2024. SEC-Chef Gary Gensler machte dazu zuletzt Andeutungen, denn die Behörde prüft derzeit dreizehn verschiedene Anträge diverser ETF-Anbieter. Aufgrund mehrerer Gerichtsentscheidungen muss der Regulierer seine ablehnende Haltung überdenken. 

Wir vermuten, dass die SEC weiterhin alles dafür tun wird, um ein grünes Licht hinzuzögern. Gleichzeitig gehen wir im Fall einer positiven Entscheidung von einem „Sell the news“ Ereignis aus, denn in den zuletzt stark gestiegenen Bitcoin-Kursen ist bereits eine erste ETF-Genehmigung mehr oder weniger eingepreist.

2. Chartanalyse Bitcoin in US-Dollar

2.1 Wochenchart: Platz bis ca. 48.500 bis 50.000 USD 

Bitcoin in USD, Wochenchart vom 19. Dezember 2023. Quelle: Tradingview

In den letzten zwei Monaten konnte der Bitcoin in den oberen Teil seines Aufwärtstrendkanals ausbrechen. Seit Mitte Oktober stiegen die Kurse steil an. Gleichzeitig hat sich die Wochen-Stochastik mit beiden Signallinien in der überkauften Zone eingenistet, so dass der Oszillator in den eingebetteten Zustand gewechselt ist und den Aufwärtstrend bis auf weiteres festzurrt.

Unser großes Kursziel in Form des 61,8%-Retracements wartet weiterhin bei 48.555 USD. Bis dahin sollten die Bitcoin-Notierungen in den kommenden Wochen oder im 1.Quartal 2024 höchstwahrscheinlich noch ansteigen können.

In der Summe ist der Wochenchart weiterhin bullisch. Allerdings wird die Luft angesichts des fast vertikalen Anstiegs sowie negativer Divergenzen zunehmend dünner. Die Widerstandszone zwischen 48.000 und 50.000 USD wäre daher für ein Kurshoch und eine Trendwende prädestiniert. Einen Anstieg auf über 50.000 USD halten wir in den kommenden sechs bis zwölf Monaten eher für unwahrscheinlich. Vielmehr sollte ausgehend vom 61,8% Retracement eine größere Korrekturwelle folgen, welche erst im späteren Jahresverlauf 2024 deutlich günstigere Einstiegskurse liefern könnte.

2.1 Tageschart: Konsolidierung vor dem Finale

Bitcoin in USD, Tageschart vom 19. Dezember 2023. Quelle: Tradingview

Auf dem Tageschart ist der Bitcoin zuletzt um rund 10% gefallen und bewegt sich in einem bislang gesunden Rücksetzer. Das untere Bollinger Band liefert den Bären Platz bis ca. 38.500 USD, um sich auszutoben. Die mittlere Trendkanalunterstützung liegt um 37.000 USD. D.h. vom aktuellen Niveau um 42.500 USD wäre ein weiterer Abschlag von ungefähr 10% noch akzeptabel. 

Unterhalb von 37.000 USD trübt sich die Charttechnik jedoch deutlich ein. Im Jahresverlauf 2023 kam es nach den steilen Kursanstiegen immer zu einer zwei- bis drei Monaten währenden Korrekturphase, in denen die Kurse jeweils langsam, aber sicher um rund 20% nach unten glitten. In jedem Fall liefert die Tagesstochastik aktuell ein Verkaufssignal. Der Oszillator hat seine überverkaufte Zone auch noch nicht erreicht, so dass der Rücksetzer noch nicht sicher ausgestanden ist.

Insgesamt ist der Tageschart momentan bärisch und lässt zunächst eher weitere Kursrücksetzer vermuten. Oberhalb von 38.000 USD bleiben solche Rücksetzer im gesunden Rahmen. Unterhalb von 37.000 USD hätte der Bitcoin jedoch den Blickkontakt mit der psychologischen Marke von 40.000 USD zunehmend verloren. Dann könnte die schnell steigende 200-Tagelinie (30.946 USD) in den Fokus der Marktteilnehmer geraten. In diesem Fall würde sich die Charttechnik deutlich eintrüben und ein Test des Sommerhochs um 31.800 USD anstehen.

Können sich die Notierungen jedoch entweder um bzw. oberhalb 40.000 oder zumindest bei 38.000 USD fangen, steht einer neuerlichen Attacke auf das Jahreshoch bei 44.729 USD nicht viel im Weg.

3. Sentiment Bitcoin – Die Gier hat deutlich zugenommen

Crypto Fear & Greed Index vom 19. Dezember 2023. Quelle: Lookintobitcoin

Aufgrund der weiter gestiegenen Kurse notiert der „Crypto Fear & Greed Index“ mittlerweile bei 73 von 100 Punkten. Damit steht der Sentiment-Indikator kurz vor der kritischen Übertreibung.

Wenn man davon ausgeht, dass sich der Krypto-Sektor weiterhin in der ersten Erholungswelle nach einem Bärenmarkt befindet, dürfte das Sentiment in Kürze an seine Grenze stoßen.

Insgesamt ist das Sentiment mittlerweile viel zu optimistisch und sendet zunehmend Warnsignale.

4. Saisonalität Bitcoin – Saisonalität nur noch bis Anfang Januar günstig

Bitcoin Saisonalität vom 15. Dezember 2023. Quelle: Seasonax

Seit dem Doppeltief Ende Augst und Mitte September im Bereich um 25.000 USD konnte sich der Bitcoin zunächst stabilisiere. Seit Mitte Oktober gingen die Bitcoin-Bullen zum Angriff über und drücken die Kurse von ca. 27.000 USD bis auf ca. 44.500 USD nach oben. Damit hat sich der Bitcoin insgesamt doch recht gut an seine saisonale Vorgabe gehalten. Auch dass sich die Kurse zuletzt etwas festgelaufen haben, entspricht der eher seitwärts verlaufenden Saisonalität für den Dezember. 

Ab Anfang Januar müsste man jedoch eine größeren Rücksetzer einplanen, welcher sich durchaus bis in den April hinein hinziehen könnte.

Zusammengefasst ist die Saisonalität noch bis Anfang Januar bullisch. Danach kippt die Saisonalität und es empfiehlt sich, das Engagement im Sektor mindestens bis in den Frühling hinein deutlich zu reduzieren.

5. Bitcoin gegen Gold (Bitcoin/Gold-Ratio)

Bitcoin/Gold-Ratio, Tageschart vom 19. Dezember 2023. Quelle: Tradingview

Seit dem großen Tiefpunkt am 21.November 2022 konnte der Bitcoin den Goldpreis sehr deutlich um rund 147% outperformen! Bei Kursen von knapp 42.600 USD für einen Bitcoin und 2.042 USD für eine Feinunze Gold, muss man für einen Bitcoin derzeit rund 20,9 Unzen Gold bezahlen. Andersherum gesagt kostet eine Feinunze Gold aktuell ca. 0,048 Bitcoin.

Mit einem Hoch Wert von ca. 22 hatte das Bitcoin/Gold-Ratio vor 10 Tagen fast den großen Widerstandsbereich zwischen 23 und 25 erreicht. Der Rücksetzer hat bereits die kleine Aufwärtstrendlinie der letzten zwei Monate erreicht und erfolgreich getestet. Die Tagestochastik hat jedoch noch ein Verkaufssignal aktiv, so dass der Rücksetzer noch nicht ausgestanden sein muss. 

Idealerweise zeigt der Bitcoin schon bald wieder Stärke gegen den Goldpreis, andernfalls dürfte das Ratio eine Etage tiefer in Richtung 19 rutschen.

6. Makro-Update – Crack-up-Boom oder crash landing?

Rendite für 10-jährige US-Staatsanleihen vom 19.Dezember 2023. Quelle: Tradingview

Während die Zinssätze für die 10-jährigen US-Staatsanleihen seit dem Hoch am 23.Oktober in den letzten sieben Wochen von 4,99% auf aktuell 3,91% dramatisch um 22,6% eingebrochen sind, legten die Aktienmärkte eine steile Erholungsrally aufs Börsenparkett. Dabei konnte der amerikanische S&P 500 um 15,56% zulegen, der DAX sogar um 15,93%. Mit den deutlich gefallenen Renditen nahmen die Finanzmärkte eine Kehrtwende bei der Geldpolitik vorweg und erpressten damit im Grunde genommen den FED-Vorsitzenden Jerome Powell. Dieser verkündete dann in der letzten FOMC-Sitzung 2023 am vergangenen Mittwoch plötzlich die Zinswende.

Notkredite aus der BTFP-Fazilität der Fed vom 16.Dezember 2023. Quelle: Holger Zschaepitz

Gleichzeitig verschaffen sich die amerikanischen Banken über das am 12.März eilig geschnürte Bank Term Funding Program (BTFP) weiterhin Liquidität, obwohl die langfristigen Renditen zuletzt so stark gesunken sind. Dabei sollte das BTFP qualifizierten Finanzinstituten Mittel zur Verfügung stellen, um zu garantieren, dass die Banken in der Lage sind, die Bedürfnisse aller ihrer Einleger erfüllen können. Im Gegenzug für diese bis zu einem Jahr laufenden Kredite müssen die berechtigten Einlageninstitute Sicherheiten in Form von US-Staatsanleihen hinterlegen. Diese Sicherheiten werden jedoch zum nominalen Nennwert und nicht auf Marktwertbasis bewertet! 

Mit Stand zum 30. November 2023 betrug der gesamte ausstehende Betrag aller Vorschüsse im Rahmen des BTFP 114.041.296.000 USD. Der nominale Gesamtwert der verpfändeten Sicherheiten zur Absicherung dieser ausstehenden Vorschüsse betrug 150.128.553.000 USD. Viele Banken nutzten das BTFP, um sich im Großkundengeschäft günstiger zu refinanzieren als das zuletzt mit anderen Finanzierungsquellen möglich war. Trotzdem müssen wir auch davon ausgehen, dass ein erheblicher Teil für fremdfinanzierte Ausfallwetten und Aktienswaps eingesetzt wurde.

Wir hatten seit dieser Bankenrettung immer wieder betont, dass die FED damit die Märkte durch die Hintertüre mit Liquidität geflutet hat und dies noch immer tut. Überhaupt hat die FED zusammen mit der US-Fiskalpolitik alle möglichen Hebel gezogen, um die US-Wirtschaft und den US-Arbeitsmarkt trotz der brachialen Zinserhöhungen zu stützen. Allerdings wird diese Tatsache nicht laut und deutlich ausgesprochen, sondern geschickt in Bürokraten-Sprache so verpackt, dass es die meisten US-Bürger nicht verstehen können. 

Letztlich ist der Liquiditätszyklus daher trotz gestiegener Zinsen und dem offiziellem Quantitative Tightening immer noch expansiv, so dass der insgesamt positive Jahresverlauf an den Aktienmärkten daher nicht verwunderlich ist. Im Grunde genommen kam es zu einer Katastrophenhausse (englisch: Crack-up-Boom), die sich aus der Angst vor Wertverlust und Anlagenotstand gespeist hat. Obwohl die wirtschaftlichen Aussichten der meisten Unternehmen eher sehr schlecht sind, stiegen die Kurse einiger großer Firmen nominal und auch real (inflationsbereinigt) stark an.

Da der Bitcoin eine direkte Wette auf die Fiat-Liquidität ist und zudem im Januar extrem überverkauft war, überrascht der starke Anstieg von 146% auf Jahressicht ebenfalls nicht. Stützend war im Jahresverlauf die hohe Skepsis an den Märkten. Zahlreiche Marktteilnehmer dürften sich mit Shortwetten insbesondere an den Aktienmärkten aber eben auch beim Bitcoin in diesem Jahr die Finger verbrannt haben.

Allerdings ist das Sentiment beim Bitcoin und generell im Krypromarkt ähnlich wie an den Aktienmärkten mittlerweile sehr optimistisch geworden. Dies spiegelt sich auch am Bitcoin-Optionsmarkt wider. Call-Optionen mit einem Ausübungspreis von 50.000 USD und von 75.000 USD hatten in den letzten Wochen ein außerordentlich hohes Handelsvolumen.



Die Hoffnung auf die Zulassung eines oder mehrere Bitcoin Spot-ETFs dürfte im Markt daher mehr oder weniger eingepreist sein. Mit der ursprünglichen Idee Satoshis hat der Einstieg der großen Vermögensverwalter außerdem nicht mehr viel zu tun. Und jeder der einen dieser ETFs kaufen wird, verstößt gegen das Bitcoin-Mantra „not your keys, not your coins“. Wir vermuten daher, dass dem Bitcoin bald die Luft ausgehen wird und zumindest ein größerer Rücksetzer im 1.Quartal 2024 ansteht. 

Im Falle eines weiterhin möglichen Crash-Landings an den Finanzmärkten wäre auch das vollständige Ende der Erholung beim Bitcoin denkbar. Sollte jedoch der Crack-up-Boom durch neue Rettungsmaßnahmen seitens der Notenbanker im US-Wahljahr 2024 weiter befeuert werden, dürfte sich irgendwo zwischen 25.000 und 32.000 USD eine neue Kaufchance ergeben.

7. Fazit: Bitcoin – Die Luft wird dünn

Wir hatten Anfang Januar eine sehr optimistische Prognose für den Bitcoin veröffentlicht und gingen davon aus, dass es zu einer Erholung bis auf ca. 48.500 bis 50.000 USD kommen sollte. Allerdings hatten wir eher eine scharfe und schnelle Erholung erwartet. Stattdessen ging es unterm Strich meist nur zäh und holprig voran. Erst in den letzten zwei Monaten konnte der Bitcoin richtig durchstarten. Unsere Zielzone ist nun fast erreicht und wir vermuten, dass es in den kommenden Wochen noch zu einem Euphorie-Finale und Kursen um 50.000 USD kommen könnte.

Im Anschluss sehen wir jedoch die Notwenigkeit eines deutlichen Rücksetzers. Wie tief dieser ausfallen wird, dürfte primär davon abhängen, wie großzügig oder restriktiv die Notenbanker im kommenden Jahr vorgehen werden. 

Insgesamt stehen wir dem Krypto-Sektor daher derzeit eher skeptisch gegenüber und reduzieren unser Engagement in die steigenden Kurse hinein!

Florian Grummes
Edelmetall- und Krypto-Experte
www.midastouch-consulting.com
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Quelle: www.celticgold.de

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