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Bitcoin – Zwischen Höhenflug und Absturz wird es hoch volatil

In den letzten acht Wochen konnte der Bitcoin zunächst wie erwartet über die Widerstandszone zwischen 73.000 und 75.000 USD ausbrechen und im Anschluss deutlich haussieren.

1. Rückblick

In den letzten acht Wochen konnte der Bitcoin zunächst wie erwartet über die Widerstandszone zwischen 73.000 und 75.000 USD ausbrechen und im Anschluss deutlich haussieren. Dabei erreichten die Bitcoin-Notierungen ein neues Allzeithoch nach dem anderen und überschritten am 5.Dezember erstmals die 100.000 USD-Marke.

Auf diesen Meilenstein folgte am 17.Dezember mit 108.100 USD ein neues Allzeithoch. Diese Kursspitze hat bis heute Bestand, denn die Bitcoin-Notierungen sind in den letzten zweieinhalb Wochen zunehmend unter Druck geraten. Das bullische Momentum scheint etwas abhanden gekommen zu sein, denn der Bitcoin handelt mit rund 97.700 USD rund 10% unterhalb seines neuen Allzeithochs.

Rückblickend war der US-Wahlsieg Wahl von Donald Trump wohl der entscheidende Katalysator für den deutlichen Anstieg („Trump-Trade“) im November. Dabei kann Donald Trump definitiv als "Bitcoin-Präsident" bezeichnet werden, nachdem er zuvor eine bemerkenswerte Kehrtwende in seiner Haltung zu den Kryptowährungen vollzogen hatte. Rechtzeitig vor der US-Wahl hatte er sich opportunistisch als starker Befürworter von Bitcoin positioniert und versprochen, die USA zur "Bitcoin-Supermacht" zu machen. Auf der Bitcoin-Konferenz 2024 in Nashville kündigte er an, das regulatorische Umfeld für Kryptowährungen zu lockern und einen "Bitcoin- und Krypto-Beirat" in den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit einzurichten. Zudem plant er den Aufbau einer staatlichen strategischen Reserve für Bitcoin, ähnlich wie die bestehenden Reserven für Gold und Öl. Darüber hinaus ist Trump persönlich an Krypto-Projekten beteiligt, was seine positive Haltung zu Kryptowährungen weiter unterstreicht. Diese Entwicklungen haben ihn zu einer zentralen Figur im aktuellen Bitcoin-Boom gemacht. 

Ob diese Entwicklungen langfristig von Vorteil sein werden, bleibt abzuwarten. Angesichts der beispiellosen Präsenz und politischen Relevanz von Bitcoin sehen sich jedoch immer mehr einflussreiche Akteure aus spieltheoretischen Erwägungen heraus gezwungen, die Kryptowährung ernst zu nehmen. Diese Dynamik entsteht aus verschiedenen Faktoren:

  1. Die zunehmende institutionelle Akzeptanz schafft einen Dominoeffekt, bei dem kein großer Marktteilnehmer zurückbleiben möchte.
  2. Die politische Unterstützung, insbesondere durch die neue US-Administration, verleiht Bitcoin zusätzliche Legitimität und macht es für Regierungen und Unternehmen riskanter, die Technologie zu ignorieren. 
  3. Die potenziellen wirtschaftlichen Vorteile, die sich aus einer frühen Adoption ergeben könnten, üben Druck auf Entscheidungsträger aus, sich mit Bitcoin auseinanderzusetzen.
  4. Die globale Aufmerksamkeit für Bitcoin erhöht die Opportunitätskosten des Nichtstuns, da möglicherweise wichtige Entwicklungen und Chancen verpasst werden könnten.

Diese Faktoren zusammengenommen erzeugen eine Situation, in der die Nichtbeachtung von Bitcoin für viele Akteure spieltheoretisch zu einem zunehmend unhaltbaren Standpunkt wird.

2. Chartanalyse Bitcoin in US-Dollar

2.1 Wochenchart: Erstes cup-and-handle-Kursziel bereits abgearbeitet

Bitcoin in USD, Wochenchart vom 4. Januar 2025. Quelle: Tradingview 

Ausgehend vom Crashtief am 5.August bei 49.577 USD konnte der Bitcoin in fast fünf Monaten um rund 120% ansteigen. Der Ausbruch über die Widerstandszone zwischen 73.000 und 75.000 USD brachte im November das endgültige Ende der mehrmonatigen zähen Konsolidierungsphase. Dieser Befreiungsschlag sorgte für eine scharfe Rally und überrannte jegliche Hindernisse. In einer für den Bitcoin typischen Manier kam zu einem direkten Durchmarsch bis zum ersten Kursziel aus der großen cup-and-handle-Formation bei 98.000 bis 100.000 USD. Das zweite Kursziel aus dieser Formation um 130.000 USD steht allerdings noch aus und könnte im Jahresverlauf 2025 angepeilt werden. 

Der Rücksetzer der letzten zweieinhalb Wochen hat noch nicht zu einem eindeutigen Verkaufssignal beim Stochastik Oszillator auf dem Wochenchart geführt. Demnach könnte die Verschnaufpause schon beendet sein. Alternativ wird jedoch die gesamte Aufwärtsstrecke der letzten fünf Monate korrigiert. Insbesondere die schwächelnden Aktienmärkte sowie die Anfang Dezember kurzzeitig deutlich gefallene Bitcoin-Dominanz sprechen eher für einen etwas größeren Rücksetzer, der sich vor allem auch zeitlich ausdehnen könnte. 

Auf dem Bitcoin-Future hat die fulminante Trump-Rally eine offene Kurslücke zwischen 77.930 und 80.670 USD zurückgelassen. Es wäre nicht verwunderlich, wenn diese Kurslücke noch geschlossen werden müsste. Damit könnte der erfolgreiche Ausbruch aus der cup-and-handle-Formation getestet werden und die Fortsetzung der Bitcoin-Rally würde im Anschluss fest auf zwei Beinen stehen. 

Bitcoin Future USD, Wochenchart vom 4. Januar 2025. Quelle: Tradingview

In der Summe ist der Wochenchart leicht bullisch. Der übergeordnete Aufwärtstrend ist klar etabliert und momentan nicht in Gefahr. Die Schwäche der letzten zweieinhalb Wochen in Verbindung mit der Achterbahnfahrt an den Aktienmärkten mahnen jedoch etwas zur Vorsicht. Schließlich ist Bitcoin-Preis dank Wallstreet und den zahlreichen Bitcoin-ETFs enger als je zuvor mit dem Schicksal der Aktienmärkte korreliert. 
2.2 Tageschart: Breite und starke Unterstützungszone oberhalb von 90.000 USD

Bitcoin in USD, Tageschart vom 4. Januar 2025. Quelle: Tradingview

Auf dem Tageschart ist der Bitcoin nach Weihnachten unter seine 50-Tagelinie (97.119 USD) geschlittert und schrittweise weiter in die breite Unterstützungszone um 90.000 USD gerutscht. Das Tief des Rücksetzers wurde bislang bei 91.315 USD gesehen. Mittlerweile haben die Bitcoin-Notierungen aber die steigende 50-Tagelinie schon wieder zurückerobert und kämpfen sich jetzt an die runde Marke von 100.000 USD heran. 

Obwohl sich die Bären 16 Handelstage lang stark bemühten, sind sie unterm Strich nur sehr zäh und langsam vorankommen. Dadurch ist der Stochastik-Oszillator jedoch tief in seine überverkaufte Zone vorgedrungen. Die Erholung zu Jahresbeginn hat sofort ein neues Kaufsignal erzeugt und der Oszillator hätte noch ordentlich Platz nach oben. Dementsprechend sollte die angelaufene Erholung bzw. Gegenbewegung sehr deutlich werden. Ebenso wäre es daher auch denkbar, dass das Ende des Rücksetzers am 30.12.24 gesehen wurde und sich der Bitcoin bereits auf dem Weg zu neuen Allzeithochs befindet.

Insgesamt ist der Tageschart dank dem neuen Stochastik-Kaufsignal bullisch. Das Minimalziel des Rücksetzers im Bereich um das 38,2%-Retracement bei ca. 86.000 USD wurde zwar verpasst, die Erholung zum Jahresauftakt dürfte aber gerade erst begonnen haben und könnte in Kürze die 100.000 USD-Marke attackieren.

3.    Sentiment Bitcoin – Zu optimistische Stimmung 

Crypto Fear & Greed Index vom 2. Januar 2025. Quelle: Bitcoin Magazine Pro. 

Der „Crypto Fear & Greed Index“ notiert aktuell bei 70 von 100 Punkten. Der Rücksetzer hatte die Stimmungslage in den letzten zwei Wochen zumindest ansatzweise abgekühlt. Ein antizyklisches Kaufsignal liegt jedoch sicherlich nicht vor.

CMC Crypto Fear & Greed Index vom 4. Januar 2025. Quelle: Coinmarketcap

Beim „CMC Crypto Fear & Greed Index“ von CoinMarketCap hatte sich die Stimmungslage deutlich stärker in Richtung „neutral“ verschoben. Danke der Erholung der letzten Tage notiert das Stimmungsbarometer auch hier wieder im „Gier-Bereich“.

In der Summe erfordert das aktuelle Marktsentiment eine differenzierte Betrachtung. Trotz des deutlichen Preisrückgangs auf etwa 91.351 USD blieb die Grundstimmung unter den Anlegern zu optimistisch. Gleichzeitig gibt es jetzt Raum für deutliche Kurserholungen.
Für Skepsis sorgen zudem Jim Cramer sowie Christian Lindner. Der ehemalige deutsche Finanzminister hat sich für eine Bitcoin-Reserve der Europäischen Zentralbank (EZB) ausgesprochen, was ihn in die stetig wachsende Runde politischer Akteure einreiht, die sich opportunistisch dem Bitcoin-Herdentrieb anschließen. Diese Entwicklung erinnert stark an das Ende der Bitcoin-Euphorie von 2021, als zahlreiche Personen des öffentlichen Lebens ihre Unterstützung für Bitcoin durch die Verwendung von "Laser-Augen" in ihren Social-Media-Profilbildern demonstrierten. 

4.    Saisonalität Bitcoin – Saisonalität schwenkt auf neutral bis leicht negativ

Bitcoin Saisonalität vom 4. Januar 2025. Quelle: Seasonax

Mustergültig hat sich der Bitcoin auch in diesem Jahr an die saisonalen Vorgaben gehalten. Seit dem neuen Allzeithoch im März korrigierten die Notierungen und erreichten Anfang August wie erwartet einen wichtigen Tiefpunkt knapp unter 50.000 USD. Nach einer zähen Bodenbildungsphase im August und September erfolgte ab Mitte Oktober die nächste Aufwärtswelle.

Der Jahreswechsel brachte in der Vergangenheit für den Januar allerdings meist etwas schwächere Kurse. Der angelaufene Rücksetzer könnte laut dem saisonalen Muster daher durchaus bis zum Ende des Monats anhalten.

Zusammengefasst ist die saisonale Komponente in den ersten Wochen des neuen Jahres etwas ungünstig für den Bitcoin. 

5.    Bitcoin gegen Gold (Bitcoin/Gold-Ratio)

Bitcoin/Gold-Ratio, Tageschart vom 4. Januar 2025. Quelle: Tradingview

Bei Kursen von rund 97.600 USD für einen Bitcoin und ca. 2.640 USD für eine Feinunze Gold, muss man für einen Bitcoin derzeit fast 37 Unzen Gold bezahlen. Andersherum gesagt kostet eine Feinunze Gold aktuell ca. 0,027 Bitcoin. Damit hat das Gold gegen den Bitcoin in den letzten siebeneinhalb Wochen rund 28% verloren!

Mit einem Doppeltief am 5.August sowie am 6.September im Bereich um 21,5 hatte das Bitcoin/Gold-Ratio im Sommer das Ender seiner sechsmonatigen Korrektur gefunden. Seitdem ist das Ratio um fast 93% zu Gunsten des Bitcoins angestiegen. Mit Werten um 41 wurden auch die beiden Allzeithochs aus dem Jahre 2021 bei ca. 37 klar übertrumpft. 

In der Summe bestätigt das Bitcoin/Gold-Ratio das klare Kaufsignal für den Bitcoin gegen das Gold. Der Rücksetzer von 41 auf 35,5 in den letzten zweieinhalb Wochen hat auf dem Tageschart eine stark überverkaufte Lage erschaffen, von der Bitcoin wohl zum nächsten Schlag gegen den Goldpreis ausholen dürfte. Auf dem abgebildeten Wochenchart ist der Aufwärtstrend hingegen intakt und der Stochastik-Oszillator bewegt sich mit beiden Signallinien weiterhin bullisch eingebettet oberhalb von 80.

6.    Makro-Update – Hochkomplexe Gemengelage dürfte eine deutlich erhöhte Volatilität für 2025 bringen

Shanghai Shenzen CSI 3000 Index, vom 2. Januar 2025. Quelle: Holger Zschäpitz 

Gleich zu Beginn des neuen Jahres verzeichnete der chinesische CSI 300 Index mit einem Tagesminus von -2,9% den stärksten Rückgang am ersten Handelstag eines Jahres seit 2016. Da der CSI 300 im Jahr 2016 insgesamt 11,3% verlor, könnte der erste Handelstag richtungsweisend gewesen sein. Auch der DAX legte am dem ersten beiden Handelstagen eine wilde Achterbahn aufs Parkett und macht damit nicht den allergesündesten Eindruck. Der Dow Jones handelt bereits rund 5,3% unter seinem Allzeithoch vom 4.Dezember, während sich der S&P500 und vor allem die NSADAQ etwas robuster präsentieren. 

6.1 Bitcoin korrigiert 15% innerhalb von zwei Wochen

Der Bitcoin hingegen setzte vom neuen Allzeithoch in nicht mal zwei Wochen um satte 15% bis auf 91.315 US zurück und tastet sich jetzt langsam wieder an die psychologische Marke von 100.000 USD heran. Bislang sieht das Ganze nach einer normalen Konsolidierung um diese große psychologische Marke aus.

6.2 Gold überzeugt mit grundlegender Stärke und outperformt den S&P 500 seit 2021

US-Aktien gegen Gold, vom 31. Dezember 2024. Quelle: Bloomberg Intelligence

Am Goldmarkt konnte Mitte Dezember wie erwartet die Unterstützung um 2.600 USD erneut verteidigt werden. Der Goldpreis überzeugt nicht nur zum Jahresauftakt mit neuem Aufwärts-Momentum, sondern outperformt den S&P500 bereits seit 2021. Diese Tatsache weist als möglicher Frühindikator zunehmend auf deflationäre Tendenzen im globalen Finanzsystem hin. Ob das Edelmetall die Aktien im Jahr 2025 erneut schlagen wird, könnte daher eine der wichtigsten makroökonomischen Fragen sein. Die derzeitige Ausgangslage ähnelt nach dem Abflauen der großen Covid-Liquiditätsspritzen den gefährlichen Situationen von 1999/2000 bzw. 2006/2007 durchaus. Bemerkenswert bleiben die Widerstandsfähigkeit und die grundlegende Stärke vom Gold, welches sich trotz des deutlich stärkeren US-Dollars in den letzten Wochen gut gehalten hat und seit Ende Oktober lediglich die zuvor erfolgten Anstiege seitwärts konsolidiert.

6.3 Heißgelaufenen US-Techaktien sind anfällig in 2025

Insgesamt sind die globalen Finanzmärkte nach den steilen und teilweise blasenartigen Kursanstiegen bei den US-Techaktien mit einem erhöhten Risiko konfrontiert und anfällig für Gewinnmitnahmen. Eine deutlich anziehende Volatilität dürfte den Anlegern daher das Leben über alle Anlageklassen hinweg in diesem Jahr wesentlich schwerer machen. Sollten aber starke Turbulenzen für Unruhe und genügend Unsicherheit sorgen, dürften in der Jahresendabrechnung dank lockerer Geldpolitik dann trotzdem wieder ein Plus an den Aktienmärkten zu Buche stehen. Zumindest kurzfristig könnte der bevorstehende Machtwechsel in Amerika die Aktien- und insbesondere die Krypto-Märkte im Zuge des „Post-Election Pump“ nochmal boomen lassen.

Buffett Indicator, vom 30. September 2024. Quelle: Gramalam, LLC.  

Jim Rogers und Warren Buffet, zwei der bekanntesten Investoren weltweit, haben in jüngster Zeit ihre US-Aktienquoten jedoch drastisch reduziert. Diese beiden voneinander völlig unabhängigen Entscheidungen basieren vor allem auf der Annahme einer Überbewertung der Aktienmärkte und der Befürchtung einer bevorstehenden Rezession in den USA. Rogers warnt vor einem "sehr schlimmen" wirtschaftlichen Absturz aufgrund der weltweit gestiegenen Schuldenlast, während Buffetts berühmter "Buffett-Indikator", der das Verhältnis des Aktienmarktwerts zum BIP misst, auf eine signifikante Überbewertung hindeutet. Beide Investoren folgen dem Prinzip, vorsichtig zu sein, wenn andere gierig sind.

Zinsstrukturkurvenmodell, vom 30. September 2024. Quelle: Gramalam, LLC.  

Ihre Vorsicht spiegelt sich in konkreten Handlungen wider: Rogers hat alle seine US-Aktien verkauft und erwägt sogar, Aktien zu shorten, während Buffett seit acht Quartalen in Folge Nettoverkäufer von Aktien ist. Buffett hat zudem seine Positionen in Unternehmen wie Floor & Decor Holdings, Paramount Global und Snowflake verkauft. Stattdessen diversifiziert er sein Portfolio durch Investitionen in andere Sektoren. Beispielsweise kaufte er die Eisenbahngesellschaft Burlington Northern Santa Fe für 44 Mrd. USD. Diese Maßnahmen zur Risikominimierung und die Suche nach alternativen Investitionsmöglichkeiten unterstreichen die Besorgnis dieser beiden renommierten Investoren über die aktuellen Marktbedingungen und Bewertungen im US-Aktienmarkt.

 

Tatsächlich übersteigen die aktuellen Kennzahlen rund um die US-Finanzmärkte alles, was man bislang kannte. Lediglich 10 Aktien machen 40% der Marktkapitalisierung des S&P 500 aus, während der riesige US-Aktienmarkt selbst fast 50% der Marktkapitalisierung des gesamten Planeten repräsentiert. Basierend auf den Renditen halten Investoren diese Aktien für eine sicherere Wette als 10-jährige US-Staatsanleihen, ein Maß, das seit 50 Jahren nicht mehr gesehen wurde. Obendrein könnten Trumps geplante US-Zölle Anleger erheblich verunsichern und die globale Exportwirtschaft beeinträchtigen. Eine protektionistische Handelspolitik verschärft immer internationale Handelsspannungen und bringt die globale Konjunktur, in Gefahr. Zudem können erhöhte Produktionskosten durch Importzölle die Profitabilität von Unternehmen schmälern bzw. die Konsumentenpreise anheizen.

Sollte es zu einem deflationären Schock oder gar zu einem Bärenmarkt an den Aktienmärkten kommen, wären nicht nur diese Tech-Aktien, sondern insbesondere auch der Bitcoin-Preis sehr stark gefährdet. Schließlich ist der Bitcoin mit den US-Aktienmärkten so eng korreliert wie nie zuvor. Insbesondere die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten und seine kryptofreundliche Haltung, haben sowohl die Krypto- als auch die traditionellen Finanzmärkte positiv beeinflusst. Gleichzeitig hat es die Einführung der Bitcoin-Spot-ETFs in den USA institutionellen Anlegern erleichtert, in Bitcoin zu investieren und ihn dadurch mit dem traditionellen Finanzsektor eng verflochten.

Makroökonomische Faktoren wie die US-Geldpolitik beeinflussen beide Märkte nun gleichermaßen, wobei eine lockere Geldpolitik risikoreiche Anlagen wie den Bitcoin natürlich begünstigt. Zudem folgt der Bitcoin-Markt zunehmend dem 4-Jahres-Zyklus des US-Präsidentschaftswahlkampfs, der auch die Aktienmärkte beeinflusst. Die wachsende Wahrnehmung von Bitcoin als alternatives Wertaufbewahrungsmittel trägt ebenfalls dazu bei, dass die Kryptowährung stärker auf makroökonomische Faktoren reagiert, die auch die Aktienmärkte beeinflussen.

6.4 Zunehmende Divergenz zwischen Ost und West

Dem gegenüber steht die andere Hälfte der Weltbevölkerung im Osten des Planeten (China, Russland und Indien bzw. Asien, der mittlere Osten und teilweise Afrika), welche sich zunehmend von westlichen Werten, Verträgen und Handelsbeziehungen trennt und stattdessen physisches Gold kauft. Diese zunehmende Divergenz zwischen dem Osten und dem Westen in Bezug auf wirtschaftliche Strategien und Wertanlagen ist ein komplexes Phänomen und dürfte finanz- als auch geopolitisch die nächsten Jahre und möglicherweise Jahrzehnte prägen. Während Zentralbanken in Asien und Osteuropa vermehrt als große Goldkäufer auftreten und Länder wie bspw. der Südsudan, Simbabwe und Nigeria ihre Goldreserven erhöhen, um sich vor Währungsverlusten zu schützen, setzt der Westen verstärkt auf technologische Innovationen und digitale Vermögenswerte.  

Dank hohen Investitionen in Zukunftstechnologien und in die Digitalisierung erlebt der Westen eine neue "Gründerzeit", die jedoch hauptsächlich in den USA und Asien zu hohen Wachstumsraten und neuen Unternehmensgiganten führt. 

Die Zukunft wird zeigen, welche Strategie sich als nachhaltiger erweisen wird. In jedem Fall verstärkt diese Divergenz die geopolitischen Spannungen und das wachsende Misstrauen zwischen Ost und West. Möglicherweise wird eine Kombination aus beiden Ansätzen - Stabilität durch traditionelle Wertanlagen wie Gold und Innovation durch Technologie und digitale Assets - der Schlüssel zu einer ausgewogenen globalen Wirtschaftsentwicklung und einer neuen Wirtschaftsordnung sein. 

Dabei besteht insbesondere in Europa und Deutschland die dringende Notwendigkeit, neue Innovationskraft durch freie Märkte und Deregulierung zu entfalten und dabei gleichzeitig die Stabilität der Wirtschaftssysteme zu gewährleisten. Ansonsten werden Deutschland und Europa und im globalen Wettbewerb keine Chance haben.

7.    Fazit: Bitcoin – Zwischen Höhenflug und Absturz wird es hoch volatil

Angetrieben durch technologische Fortschritte, regulatorische Entwicklungen und sich verändernde Marktdynamiken wird sich die Krypto-Industrie auch im Jahr 2025 atemberaubend schnell weiterentwickeln. Künstliche Intelligenz (KI) wird eine Schlüsselrolle bei der Neugestaltung der Krypto-Landschaft spielen, wobei KI-Agenten potenziell eigene Wallets besitzen, autonom Transaktionen durchführen und sogar Blockchain-Netzwerke verwalten könnten. Es wird erwartet, dass diese Konvergenz von KI und Blockchain bis 2030 schätzungsweise 1,76 Bio. zum globalen BIP beitragen wird, wodurch Bereiche wie dezentralisierte Finanzen (DeFi), prädiktive Analysen und Betrugsprävention revolutioniert werden.

Proof-of-Personhood (PoP)-Systeme werden in diesem Jahr vermutlich ebenfalls an Bedeutung gewinnen, um die menschliche Einzigartigkeit zu verifizieren und Deepfakes sowie Betrugsversuche zu bekämpfen. Diese Systeme zielen darauf ab, digitale Identitäten zu etablieren und gleichzeitig die Privatsphäre zu wahren, möglicherweise unter Nutzung fortschrittlicher Technologien wie der Iriserkennung. Gleichzeitig wird ein sprunghafter Anstieg bei der Adoption von Stablecoins erwartet, wobei Unternehmen vom kleinen Café bis hin zu globalen Konzernen Krypto-Infrastrukturen nutzen werden, um Transaktionskosten zu senken.

Allerdings wird USDT (Tether) ab dem 30. Dezember 2024 aufgrund der MiCA-Regulierungen von den meisten europäischen Kryptobörsen verschwinden, was weitreichende Folgen für den Kryptohandel in Europa haben dürfte. Die strengen Anforderungen von MiCA, insbesondere die Vorgabe, dass 60% der Reserven in risikoarmen und von Banken gehaltenen Vermögenswerten gehalten werden müssen, machen das Geschäftsmodell für Stablecoin-Emittenten wie Tether unrentabel. 

Angesichts des relativ kleinen europäischen Marktes für Euro-gestützte Stablecoins im Vergleich zum globalen Stablecoin-Markt sieht Tether keinen Anreiz, die aufwändigen MiCA-Vorschriften zu erfüllen. Dies könnte zu Liquiditätsproblemen für Händler führen, da USDT eine zentrale Rolle bei Kapitalbewegungen zwischen Börsen spielt. Ohne USDT riskiert Europa den Zugang zum liquidesten Stablecoin zu verlieren, was Händler und Liquidität in andere Jurisdiktionen treiben und möglicherweise Europas Position in der Krypto-Innovation erneut schwächen könnte.

Ein potenzieller Wachstumstreiber könnten hingegen Decentralized Autonomous Chatbots (DACs) werden. Chatbots, die auf dezentralen und genehmigungsfreien Systemen operieren und durch ein Konsensprotokoll koordiniert werden, könnten durch die Integration von künstlicher Intelligenz mit der Blockchain-Technologie sogar das erste wirklich autonome Milliarden-Dollar-Unternehmen in der Bot-Ökonomie erschaffen. Anwendungsfälle für dezentralisierte Chatbots könnten z.B. die Verwaltung von Social-Media-Inhalten oder auch das Management von Vermögenswerten durch vertrauenswürdige Ausführungsumgebungen werden.

Preislich dürfte sich der Bitcoin in diesem Jahr vermutlich in einer großen Handelspanne zwischen ca. 70.000 und 150.000 USD bewegen. Wir sind zuversichtlich, dass auch das zweite Kursziel aus dem vierjährigen Cup-and-Handle Muster bei ca. 130.000 EUR im Jahresverlauf erreicht werden kann. Wir befürchten jedoch, dass die Volatilität abartig werden wird.
Florian Grummes
Edelmetall- und Krypto-Experte
www.midastouch-consulting.com
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Quelle: www.celticgold.de
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